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Design ist bei Arc’teryx das Ergebnis aus Verwendungszweck, unkomplizierter Funktionalität und minimalistischer Ästhetik.

Es geht sogar um mehr: Arc’teryx-Produkte müssen unter härtesten Wetterbedingungen funktionieren – ohne den Endverbraucher zu beeinträchtigen. Wenn die Ausrüstung auf einem Bergkamm bei Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h versagt, können sich gute Skitage in potenziell gefährliche Situationen verwandeln. Bei einem Produkt, das leicht, funktional und widerstandsfähig ist, verstärken sich die Eigenschaften gegenseitig. Arc’teryx ist ein wahrer Meister darin, diese Qualitäten mit der Idee zu kombinieren, dass der Endverbraucher das Produkt möglichst gar nicht bemerken soll. Dies ist nur möglich, weil Arc’teryx versteht, dass Inspiration und Kreativität durch Ausprobieren, Misserfolg und Geduld entstehen.

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Produktentwickler können eine merkwürdige Truppe sein. Hier in North Vancouver, wo die Berge der Küstenkette beginnen, besteht das Team aus einer bunten Mischung von Leuten – Designer und Entwickler, Schnittmuster- und Werkzeugmacher, Athleten und Entdecker, Denker und Macher. Keiner ist nur für eine spezielle Aufgabe zuständig, jeder kümmert sich um alles. Jeder hat ein Interesse daran, dass die Produkte funktionieren. Kürzlich wurde so eine Gruppe von einem Helikopter auf einen abgelegenen Gletscher in der Nähe von Bella Coola, BC, geflogen, wo sie ganz auf sich gestellt eine gemeinsame Woche zum Skifahren und Produkte testen mitten im Nirgendwo verbrachten.

Solche Trips sind wichtig. Es ist nämlich ein großer Vorteil, wenn nur einen Katzensprung vom Büro entfernt ein zusätzlicher Arbeitsplatz in der Wildnis zur Verfügung steht.

Wie es in den Bergen der Küstenkette typisch ist, änderte sich das Wetter bereits am ersten Tag von strahlend blauem Himmel zu dichtem Nebel und das Team, bestehend aus Athleten, Guides, einem Fotograf und vier verrückten Outdoor-Wissenschaftlern, kauerte sich zusammen. Zum Glück war es in dem großen Basecamp-Zelt warm, weil einer der Produktentwickler dachte, es könnte angenehm sein, einen speziellen Holzofen dabei zu haben, der in einem Zelt auf einem Gletscher funktioniert. Wer kommt auf die Idee einen Holzofen mit auf Skitour zu nehmen? Da das Wetter ziemlich ungemütlich blieb, wurde nicht viel aus dem Skifahren – aber auf diese Art und Weise ergab sich ein anderer, für die Produktentwicklung äußerst wichtiger Faktor: Zeit. Davon hatte das Team in dieser Woche reichlich.

Forrest Coots ist kein Unbekannter in den Bergen. Er ist einer der Athleten auf diesem Trip, gehört zu den besten Skibergsteigern der Welt und ist auf den Hängen am Mt. Shasta in Nordkalifornien Zuhause. „Das Coolste bei diesem Trip war, am Basecamp mitten im Nirgendwo abzuhängen. Die Bedingungen zum Skifahren waren richtig schlecht, so dass wir viel Zeit hatten und ganz ohne Ablenkung über Produkte und verrückte Design-Ideen reden konnten.“ Es klingt einfach, aber Zeit ist etwas, dass nur sehr wenige Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen.

Man braucht Zeit zum Entdecken, zum Lernen und zum Fehler machen. Bei Design-Ideen geht es nicht darum, bestehende Probleme zu lösen. Es geht vielmehr darum, Probleme zu finden. Die einzige Möglichkeit dazu ist es, die Ausrüstung kaputt zu machen, immer wieder, bis man eine Lösung gefunden hat, die funktioniert – ganz egal, wie lange es dauert. Bei Arc’teryx machen sie alles selbst. Sie können morgens ein Produktmuster herstellen und es am Nachmittag in den Bergen ruinieren. Die Möglichkeit, Prototypen schneller kaputt zu machen, ermöglicht Ihnen Produkte herzustellen, welche die Apokalypse überstehen – und mit einem ästhetischen, minimalistischen Design überzeugen. Und ja, es ist wichtig, gut auszusehen, wenn die Welt untergeht – vor allem, wenn man dabei warm und trocken bleibt.

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So liegt der Fokus in der Outdoor-Industrie oft auf dem „Machen“, nicht auf dem „Denken“. Aber hier, gestrandet auf einem Gletscher, gewann das Denken die Oberhand. Was funktioniert, was funktioniert nicht? Was ist schlecht und muss überarbeitet werden? Welche Probleme sind aufgetreten und wie können wir sie lösen?

Nathalie Marchand ist Designerin und hat den Ruf einer Ninja-Kämpferin. Ohne zu einer bestimmten Abteilung dazuzugehören, fungiert sie als eine Art Elite-Mitarbeiterin, wenn es darum geht etwas anzufertigen. Sie ist blitzgescheit und kreativ, aber vor allem bekommt sie die Zeit zum Herumexperimentieren. “Die Arbeit an mehreren Projekten gibt mir die Chance verschiedene Dinge einfach auszuprobieren – auch wenn es viele der Projekte wahrscheinlich nicht bis zur Produktion schaffen.” Auf diesem Trip konnte Nathalie die Ergebnisse Ihrer Experimente im Einsatz begutachten und von Athleten wie Forrest erfahren, warum etwas gut funktioniert oder nicht praxistauglich ist.

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Auch Werkzeugentwickler Chris Woollard stellt Dinge her. Er war die treibende Kraft hinter dem bereits erwähnten Holzofen, der bei diesem Trip eine potentielle Brandgefahr darstellte. Chris arbeitet in der Werkzeugschmiede – einem echten Paradies für Ausrüstungsjunkies. Aber die Werkstatt ist auch so etwas wie eine Keimzelle für Design. “Die Organisation unserer Werkstatt ermöglicht es uns, wenn nötig, schneller zu scheitern. Je mehr Fehler wir machen, desto mehr lernen wir und finden bessere Lösungen.” Arc’teryx begrüßt die Idee des Misserfolgs. Etwas zu vermasseln ist oft der einzige Weg, Dinge in Ordnung zu bringen.

Als Designmanager kennt Greg Grenzke die Idee des Misserfolgs als eine Möglichkeit zur Produktentwicklung. Eine weitere Möglichkeit ist die Idee des Potentials: “Wir nutzen die Entwicklungschancen, die uns das Herumexperimentieren mit dem Potential eines Produktes bietet. Wir gehen den Möglichkeiten, etwas noch besser machen zu können, obsessiv auf den Grund.” Es ist diese Fokussierung auf Details zur Lösung von Problemen und zur Minimierung der Komplexität, die Arc’teryx auszeichnet.

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Wenn man gemeinsam auf einem abgelegenen Gletscher mitten in den Bergen der Küstenkette zusammenhockt, werden Details wichtig. In den Bergen vergrößert sich jedes Problem. Das Ärgernis einer kaputten Tasche oder einer schlecht sitzenden Kapuze kann sich im Handumdrehen in eine Katastrophe verwandeln. Deshalb muss Produktentwicklung ein Prozess sein. Dazu ist Feedback wichtig: Auf Trips wie diesem sehen und erfahren Leute wie Nathalie und Greg zeitnah, wie ihre Ideen in der Praxis funktionieren.

Arc’teryx ermutigt Athleten wie Forrest dazu, den Ausrüstungsfreak raushängen zu lassen und zu jedem Produkt, das sie testen, ein detailliertes Feedback zu geben. Arc’teryx ermutigt sie dazu, Produkte kaputt zu machen. Aus dieser Zerstörung und der Diskussion entstehen Design-Ideen, von denen viele niemals umgesetzt werden, wie z.B. ein Daunenanzug für einen Athleten, der den Mount Everest besteigen wollte. Aber einige dieser Ideen entwickeln sich zu innovativen, preisgekrönten Produkten.

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In diesem kontinuierlichen Entwicklungsprozess, der sich im Büro und in den Bergen abspielt, verbindet Arc’teryx das Bestreben etwas herzustellen mit einem Gefühl für Potentiale und der Bereitschaft zu scheitern. Wenn es Zeit gibt, Dinge auszuprobieren, zu experimentieren und zu scheitern, dann ergeben sich Möglichkeiten, etwas Besonderes zu erschaffen, herzustellen und zu produzieren. Darin liegt der Unterschied. Das ist es, was die Produktentwickler anspornt und sie an einer Sache dranbleiben lässt. Dadurch entsteht Ausrüstung, die funktioniert, gut aussieht – und das Zelt nicht abbrennt.

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