Seit mehr als 15 Jahren erlebt sie die Höhen und Tiefen ihres eingeschlagenen Weges – den Tod von Freunden, Verletzungen, der Verlust von Sponsoren – mit einer zenartigen Akzeptanz. „Ich habe glückliche Gene“, sagt sie und weiß um das Glück ihrer Konstitution.“ Das einzige Mal, dass sie schwankte, war, als sie am Bett ihres Freundes saß, der eine traumatische Gehirnverletzung erlitten hatte. Seine vier Notoperationen erschütterten die damals 23-jährige. Sie rief ihren Vater an und erzählte ihm, dass sie mit dem Skifahren aufhören würde. „Mir reicht es“, sagte sie zu ihm, „Ich habe schon einen anderen Job klargemacht. Ich bin raus aus diesem Sport.“
Er beruhigte sie. „Das Skifahren ist deine Leidenschaft. Treffe jetzt keine unüberlegten Entscheidungen.“
Sie machte weiter, aber sie weiß, dass der Karriere-Pfad eines Ski-Pros ziemlich steinig ist. „Es steht mir im Gesicht geschrieben. Tod. Das große Verletzungsrisiko. Es ist nicht möglich, das zu ignorieren. Ich glaube, es ist gut, darüber nachzudenken und es zu verarbeiten. Besonders beim Ski Mountaineering oder einigen Sachen, die ich in letzter Zeit unternommen habe, ist es meine oberste Priorität, keine unnötigen Risiken einzugehen.“
Parker hat gerade den arbeitsreichsten Winter ihrer Skikarriere hinter sich. Nach ihrer Knieverletzung kam sie mit einer unglaublichen Leistungsfähigkeit zurück, fuhr jede Line. Diese kontinuierliche Performance hat ihr zum Durchbruch verholfen und ihr eine eigene Webisode für Red Bull gesichert. Außerdem drehte sie mit ein paar anderen Athletinnen einen Film für Matchstick Productions, gab Lawinenkurse für ihre Organisation SAFE AS und hielt ihren ersten öffentlichen Auftritt. Ich habe noch nie so viel in einem Winter gearbeitet, sagt sie, Zwei große Traumprojekte sind in einem Winter wahr geworden.
Es war ziemlich stressig. „Ich war ganz schön durchgeplant.“ Aber sie erinnerte sich immer wieder daran, dass alles kommt, wie es kommt.
„Während meiner Highschool-Zeit, liebte ich es zu lesen. Eine der ersten Sachen, in die ich mich eingelesen hatte, war Buddismus und Taoismus. Wie Wasser sein, sich mitreißen lassen, präsent zu sein – der Taoismus begeisterte mich. Keine Erwartungen zu haben, ist auch eine Sichtweise des Taoismus. Ich fahre kein Ski, um Geld damit zu verdienen. Es ist meine Leidenschaft. Seit dem ersten Tag meiner Karriere gilt für mich die Regel: „Es muss Spaß machen. Wenn das Skifahren keinen Spaß macht, hat es keinen Wert mehr.“ Keine Erwartungen zu haben, reduziert den Druck, den man auf dich selbst ausübt. Der Druck, den man spürt, kommt nicht von deinen Sponsoren, nicht von der Produktionsfirma, nicht vom Fotografen. Er kommt von dir selbst. Wenn man das verstehen kann und es schafft, sich davon frei zu machen, dann wird man sehr viel glücklicher sein.“