Refusing Invisible

Doch für manche ist dieser freie Ort, die Natur – ihre Chance auf Freiheit und Geheimnisse und ihre transformativen Kräfte und Lektionen – blockiert. Es gibt keinen Zugang zu Wanderwegen, Seen oder Bergen. Es gibt keine Möglichkeit, zu lernen, dass die Bewegung des Körpers eine Form der Freiheit sein kann.

„Wenn ich draußen ‚spielen’ will“, sagt Flash Foxy Programm Manager und Kletterlehrer Lou (they/he), „überlege ich mir, ob ich angefeindet werden könnte.“

„Aber“, ergänzt Lous Kletterpartnerin und Flash Foxy Freiwilligenkoordinatorin Marian (they/she), „die Natur ist befreiend – es ist ein Ort, wo ich ohne mich entschuldigen zu müssen, ich selbst sein kann.“

Diese Spannung zwischen dem Wunsch, sich frei und vollständig ausdrücken zu können und einer vorgeschriebenen und kulturellen Vorstellung davon, wer sich in der Natur bewegen und aufhalten darf – wer eben der vorgegebenen Definition eines Outdoormenschen entspricht – bildet die Grundlage für die Arbeit von Marian und Lou.

Als sie mit dem Klettern angefangen haben, haben Lou und Marian niemanden getroffen, der wie sie ausgesehen hat. Es gab keine Outdoorprogramme für die genderqueere Community. Sie haben sich also entschieden, Kletterguides zu werden, ihr Wissen zu teilen und die Türen für andere zu öffnen, damit sie das Hochgefühl erfahren können, sich frei zu bewegen.

„Klettern ist ein Prozess, der mir ermöglicht hat, mich wieder mit meinem Körper zu verbinden“, sagt Lou und erklärt, wie Bewegung in der Natur ihr geholfen hat, den eigenen Körper besser zu verstehen und zu erkennen, was Lou antreibt. Klettern, Wandern, Camping: Das war für Lou der Weg, um sich selbst zu erden, das eigene Potenzial zu sehen und die vielen Geschenke zu erkennen, die einem der eigenen Körper geben kann –Seillängen, Kilometer, Bewegung, Lachen.

Durch das Teilen ihres Wissens schaffen Lou und Marian eine Outdoorkultur, die dem realen Leben näher kommt. „Es geht darum Diversität, zu normalisieren“, sagt Marian. Marian hat ein Stipendium von Flash Foxy und Brown Girls Climb erhalten, um ihre Zertifizierung als Single Pitch Instructor machen zu können. „Wir schaffen Veränderung und kreieren einen Raum der Zugehörigkeit.“

„Ein Teil von dem, was wir hier draußen machen, ist es, Leuten die Erlaubnis zu erteilen, der oder die kletternde Person zu sein, die sie wirklich sind“, sagt Lou und beschreibt weiter: „Es ist egal, ob du eine Frau bist, einen kräftigen Körperbau hast, genderqueer, transgender oder non-gender bist.“

Durch ihre Arbeit mit Flash Foxy, einer Organisation, die sich für Frauen und genderqueere Kletternde einsetzt, damit sie ihre Leidenschaft für den Sport ausleben können und dabei Zugangsbarrieren aus dem Weg räumen, können Lou und Marian eine inklusivere Outdoorkultur erschaffen. Egal, ob durch ihren Dirtbag-Lifestyle und den Beweis, dass es nicht nur einen Typ Kletterer:Kletterin gibt, der Vollgas gibt, durch das Erreichen der AMGA-Zertifizierung als Kletterinstruktor:in oder das Organisieren von Kletterfestivals für Frauen und genderqueere Kletternde, Lou und Marian ebnen einen Weg für andere, der zu einer körperlichen Lebendigkeit führt und der einen Raum öffnet, in dem sich andere bestärkt und sicher fühlen.

„Wir entwickeln uns immer weiter“, sagt Marian. „Wer auch immer uns da draußen braucht, unsere Tür ist weit offen. Es gibt genug Platz für Albernheit, Tränen und Verletzlichkeit.“

Sich einbinden. Partnercheck machen. Loslegen. Ihre Augen strahlen vor Freude. Wir sehen ihre unerschütterliche Bereitschaft, die Hand auszustrecken, durchzuhalten und voranzukommen. Es ist wunderschön und rebellisch.

Sofern du Interesse hast, mehr über Flash Foxy, ihre Kletterkurse, Festivals und wie sie seit 2016 die Klettercommunity positiv beeinflussen, zu erfahren, dann geh auf https://www.flashfoxy.com/about.

Klicke hier, um „Invitation to a New Climber“, ein Gedicht der Flash Foxy-Community, zu lesen.