CLIMBING THROUGH
Text von Julia Niles | Fotos von Tara Kerzhner
Julia Niles ist Mutter, Bergführerin und Beraterin und geht im Strudel ihren Verpflichtungen unter. Ihre Freundin Em Pellerin inspirierte sie, ein paar große Wände im chilenischen Cochamó Tal zu klettern. Das half ihr, endlich loslassen und zurück zu ihre Balance, Energie und Verbundenheit zu finden.
Wir erkennen an, dass das Gebiet von Cochamó in Chile sich auf dem traditionellen Territorium des Mapuche-Volkes befindet, dessen historische Präsenz und Fürsorge maßgeblich zur Prägung dieser Region beigetragen haben.
Cochamó Tal (Chile) | Mapuche Territory
„Klettern hatte mich schon einmal gerettet – vielleicht würde es mir ja wieder helfen.“
Em hat mir letzten Herbst eine Nachricht aus Bishop geschickt: „Wie heißt das Buch über Autistinnen, aus dem du zitiert hast? Außerdem finde ich, dass wir im Januar nach Cochamó fliegen sollten.“ Wir hatten uns mit unserer eigenen Neurodiversität (oder wie wir es gerne nannten, Neurospitzigkeit) und mit dem Autismus unserer Liebsten auseinandergesetzt. Em wusste außderm, dass ich immer eingespannt war.
Ich bin Bergführerin, klinische Beraterin und alleinerziehende Mutter eines Sohnes mit Autismus und einer Tochter mit möglichem Autismus. In den vergangenen Jahren habe ich mich wie ein tasmanischer Teufel gefühlt, der in seinem eigenen Tornado gefangen ist – hin- und hergerissen zwischen den Verpflichtungen, Anforderungen und Notwendigkeiten des Lebens. Klettertrips und persönliche Ziele fielen dabei immer hinten runter. Das Leben war nicht mehr fröhlich, sondern chaotisch und unkonzentriert geworden.
Em (auch als Kletterin Emilie Pellerin bekannt) war dagegen mit einem breiten Dauergrinsen unterwegs. Sie zog im vergangenen Sommer bei mir und meinen Kids ein. Seither ist es, als wäre die Sonne aufgegangen. Sie hat mich überall hin mitgenommen – Waldpartys, Bouldern, Tanzen, Sportstunden im Park. Ich fühlte mich trotz meiner endlosen „To-do-Liste“ und des Mama-Effekts einbezogen. Damit meine ich das Gefühl, nicht genug für meine Kinder da zu sein. Ich wusste, dass ich etwas brauchte, um meine Selbstverbundenheit wieder zu finden. Em hat mich mit ihrer Einladung nach Cochamó inspiriert. Klettern hatte mich schon einmal gerettet – vielleicht würde es mir ja wieder helfen.

Profi-Kletterin Em Pellerin (links) und Bergführerin Julia Niles (rechts)
Eine aufblühende Freundschaft: Verbundenheit – abseits der Wände
Ich habe Em vor einem Jahr auf einem Shooting in Arizona kennengelernt. Ihr breites Grinsen hat mich sofort angezogen und ihre Art Rumzublödeln war super. Sie war nicht die typische Profi-Kletterin, die sich selbst zu ernst nimmt. Wir haben uns beim Aufstieg durch die Talus Fields zu den Sandsteintürmen direkt gut verstanden. Irgendetwas an Em hat mich an einen verborgenen Teil von mir selbst erinnert: Der Anteil, der sich auf meine Leidenschaften konzentrierte, sich keine Sorgen machte und immer motiviert war, neue Möglichkeiten zu nutzen. Die unbeschwerte Freude, die sie ausstrahle, wurde durch ihre Selbstreflexion und ihr Mitgefühl geerdet.
„Das sollte eine einmalige Erfahrung werden. Es war das erste Mal, dass bei einem Shooting oder einer Expedition mehr Frauen als Männer dabei waren.“
Ich spürte, dass ich mich in Ems Nähe wohlfühlte. Ich dachte an meine Freundin und Mentorin Aimee Barners, die andere Frauen beim Erreichen ihrer Ziele in den Bergen unterstütze. Als wir zurück nach Squamish fuhren, erwähnte Em, dass sie noch nicht wusste, wo sie schlafen solle. Also habe ich sie eingeladen. Ich wusste, dass sie eine positive Wirkung auf meine Familie und mich haben würde. Außerdem konnte sie phänomenal gut kochen.
Ein Paradies auf Erden
Em und ich können uns beide gut an Veränderungen anpassen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, wenn man als Führerin arbeitet. Aber uns schnell auf Projekt vorzubereiten und zu packen, überfordert uns beide. Autismus oder ADHS – das spielt keine Rolle. Als Erwachsene müssen wir Lösungswege finden.
Auch beim Packen für Cochamó. Em hatte einen neuen Partner, der ihr beim Organisieren und Strukturieren half. Ich funktionierte auf der Basis von Panik. Wir haben uns gegenseitig ausgelacht. Zwischen uns Berge von Ausrüstung, die wir bis 6 Uhr morgens in unsere Taschen verstauen mussten. Meine Tochter Ava kam in die Garage, um uns zu helfen. „Warum nehmt ihr eine Rettungsdecke mit?“ fragte sie. Also haben wir getestet, wie warm die Decken waren und Ama wie ein kleines Geschenk mit verpackt. Allerdings verloren wir dabei wertvolle Vorbereitungszeit. Mich hat es überfordert, Ruhe und Präsenz im Umgang mit ihr auszustrahlen und gleichzeitig wie verrückt meine Checkliste durchzugehen, damit ich nichts vergaß. Glücklicherweise habe ich in meiner Beratungspraxis gelernt, mit genug Selbstmitgefühl an Dinge heranzugehen. Als wir am Flughafen waren, machte sich ein Gefühl der Erleichterung breit.

„Wir kamen in Cochamó an und waren im Paradies – Granittürme umgeben von saftigem Grün und wunderschönen, sauberen Flüssen, aus denen wir trinken konnten.“
Wir haben den Rest unserer Crew (Guides, Fotograf:innen und Videograf:innen) in Los Angeles getroffen und uns auf Anhieb gut verstanden. Alle haben direkt ihre Yogamatte oder Massagegeräte rausgeholt und sich am Abfluggate gedehnt. Jegliche Bedenken bezüglich der Gruppendynamik lösten sich in einer Ungezwungenheit und in herzhaftem Lachen auf. Das sollte eine einmalige Erfahrung werden. Es war das erste Mal, dass bei einem Shooting oder einer Expedition mehr Frauen als Männer dabei waren. Ich war begeistert, aber immer noch angespannt und rief meine Kids über FaceTime an, bevor ich ins Flugzeug stieg.
Wir kamen in Cochamó an und waren im Paradies – Granittürme umgeben von saftigem Grün und wunderschönen, sauberen Flüssen, aus denen wir trinken konnten. Das Cochamó-Tal ist ein abgelegenes Klettergebiet in einer ungeschützten Zone im chilenischen Patagonien. Die Gauchos (Cowboys der Region) arbeiten hier seit 150 Jahren und haben immer noch eine starke Präsenz. Sie haben unsere komplette Ausrüstung auf der 13-km-langen Strecke ins Camp geschleppt.
Mir blieb der Mund schier offen, als wir um eine Ecke bogen und die beeindruckenden Wände des Cerro Antifeatro und Arcoiris vor uns in den Himmel ragten. Der Granit schimmerte, würzige Aromen der feuchten Erde, der Bäume und Büsche zogen durch die Luft und fremdartige Vogelstimmen durchbrachen die Stille. Als wir am Campingplatz ankamen, wurden wir herzlich von unseren Freunden begrüßt. Die Kletter- und Guiding-Community ist klein. Unser Zusammenhalt basiert auf den entlegenen Orten, die wir bereisen und den wunderschönen Aussichten, die wir teilen dürfen.
Em und ich haben uns direkt einen Kletterführer geschnappt und entschieden, dass wir „Gardens of Galaxy“ klettern wollten. Wir mussten unsere Seiltechniken aufeinander abstimmten, weil wir noch nie miteinander alpin unterwegs waren. Wir hatten Spaß mit guten Gesprächen, einer aufregenden Zipline und elf Seillängen in wahnsinnig gutem Fels. Da war sofort eine Verbundenheit. Wir haben direkt den Bewegungsrhythmus der anderen verstanden und damit genau gewusst, wann man enger sichern oder schnell Seil ausgeben musste.

Am nächsten Tag sind wir spät zum Antifeatro Biwak aufgestiegen, um den Klassiker „Al Centro y al Dentro“ (5.11d/7a+, 450 m) zu klettern. Aber an Schlafen war nicht zu denken. Der Dschungeltau durchnässte unsere Schlafsäcke. Ich wälzte mich im Halbschlaf, fror und starrte die Wände nach oben. Am nächsten Morgen stapften wir schlaftrunken und durchnässt den Zustieg entlang.
„Ich bin im Rhythmus der Natur aufgegangen.“ Beim Abseilen im Sonnenuntergang versank ich in der Landschaft – erfüllt, friedlich, wunschlos glücklich.“
Während wir in der Route kletterten, wehte der Klang der Flöte, die einer unserer chilenischen Guides spielte, aus dem Tal zu uns herauf. Kondore kreisten in der Thermik. Ich kletterte und war in meinem Happy Place.
Schon bald brachte mich die Schlüsselstelle in der 7a+ zum Straucheln. Aber Em konnte sie nach ein paar Versuchen klettern und teilte ihre Beta mit mir. Ich vertraute meinem Körper und stieg ebenfalls durch die Crux. Es ging auf anspruchsvollen Platten weiter und obwohl dieser Style nicht gerade mein Steckenpferd ist, konnte ich es richtig genießen. Ich vertraute meinen Füßen, stand auf fast unsichtbaren Tritten und versuchte es einfach. Einmal schien eine große Schuppe außer Reichweite zu sein. Ich bin sie angesprungen, hab sie erwischt und mich halten können. Mein Körper und Geist waren vereint, haben perfekt zusammengearbeitet und ich bin im Rhythmus der Natur aufgegangen. Beim Abseilen im Sonnenuntergang versank ich in der Landschaft – erfüllt, friedlich, wunschlos glücklich.

„Mir wurde klar, was ich aus meinem stressigen Leben gelernt hatte – wie gut ich darin geworden war, Stress und Schmerzen zu ertragen.“
Nach dem leckeren Abendessen des chilenischen Kochs Levi gingen wir zum Fluss, um uns zu waschen, mit Freunden zusammenzusein und mit ihrem kleinen Sohn zu spielen. Seine blonden Haare und die kindliche Energie haben mich an die Zeit erinnern, als mein Sohn im gleichen Alter war. In meinen Gedanken war ich bei meinen Kindern. Ich stellte mir vor, sie wären hier bei mir in Cochamó.
Für den kommenden Tag war gutes Wetter gemeldet. Wir entschieden uns, „Las Manos del Dia“ (5.11+/7a, 550 m) zu probieren. Beim Zusteigen übten wir Spanisch, umarmten patagonische Zypressen und erreichten schließlich einen weiteren Korridor aus hoch aufragenden Granitwänden. Wir waren im Herzen von Cochamó und fanden unseren Rhythmus. Nach einem wohlverdienten Abendessen war ich mir nicht sicher, ob ich morgen fit genug sein würde. Ich fühlte mich nach den Anstrengungen der vergangenen Tage ziemlich schlapp und spürte meine Muskeln und Gelenke. Dieses Gefühl war aber auch belebend.
Mir wurde klar, was ich aus meinem vollgepackten Alltag gelernt hatte – wie gut ich darin geworden war, Stress und Schmerzen zu ertragen. Em brauchte ebenfalls einen Pausetag. Genau wie ich. Gleichzeitig hatten wir einen gewissen Zeitdruck. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, ließ ich Em noch etwas schlafen und ging in mich. Ich dachte darüber nach, was es für mich bedeutete, dass ich meine Bedürfnisse immer hinter die anderen stellte.

Introspektive im Portaledge
Als ich vor über zwölf Jahren mit dem Führen begann, war ich jung und voller Leidenschaft. Die Berge haben mich motiviert. Ich liebte es, zu reisen und zu klettern, meine Grenzen auszutesten und Erlebnisse mit Menschen zu teilen. Der hohe Preis des Berufs hat sich immer wieder gezeigt. Es gibt eine lange Liste von Kolleg:innen, die gestorben sind. Es gibt Tage und Trips, an denen ich meine Kinder nicht sehen kann. Nach einiger Zeit haben sich die Risiken größer angefühlt und ich wollte lieber bei meinen Kids sein.
Als Mutter sind die Auswirkungen eines möglichen Unfalls undenkbar. Dazu kommt noch, dass eine Verletzung bedeutet hätte, dass ich nicht arbeiten und zudem nicht für meine Kinder hätte sorgen können. Schließlich meldete sich mein Bauchgefühl und sagte mir, dass ich eine Absicherung brauchte. Also habe ich ein vierjähriges Masterstudium in medizinischer Beratung gemacht. Das war mein persönliches Selbsthilfeprogramm. Und es hat mich gelehrt, wie ich meine einzigartigen Kinder erziehen kann.
„Als Mutter sind die Auswirkungen eines möglichen Unfalls undenkbar. Dazu kommt noch, dass eine Verletzung bedeutet hätte, dass ich nicht arbeiten und zudem nicht für meine Kinder hätte sorgen können.“
Mein 14-jähriger Sohn ist eine wunderbare Seele. Einfühlsam, liebevoll und sehr intelligent. Mir gefällt besonders, wie er durch harte Erfahrungen eine gesunde Ambivalenz entwickelt hat, wenn es darum geht, sich anzupassen oder anderen zu gefallen. Es war ein langer Weg dorthin. Als er zwei Jahre alt war, habe ich gemerkt, dass er zu kämpfen hatte. Er hatte Probleme, von einer Aktivität zu einer anderen zu wechseln. Er regte sich schnell auf und steigerte sich oft in etwas hinein. Zudem hatte er Trennungsangst und wollte nirgendwo ohne mich hingehen. Meine Tochter hatte zwar weniger Trennungsangst, aber auch sie neigte zu epischen Wutausbrüchen, extremen Stimmungsschwankungen und hatte große Schwierigkeiten, wenn ein Plan geändert wurde. Ich hatte mehr und mehr Angst, eine Tour zu führen oder selbst in die Berge zu gehen. Das Rausgehen war zuvor mein Ausgleich gewesen, aber das war jetzt nicht mehr möglich
Als mein Sohn schließlich neun war, haben wir ihn auf Autismus testen lassen. Der Arzt diagnostizierte eine Pathologische Anforderungsvermeidung (PDA) – dieser Begriff könnte eine Überarbeitung gebrauchen … Aber das erklärte einiges und gab mir einen Fahrplan an die Hand. Damit konnte ich etwas anfangen.
PDA wird als eine Beeinträchtigung des Nervensystems und als ein anhaltendes Streben nach Autonomie und Gleichberechtigung beschrieben. Du musst flexible Erziehungsmethoden anwenden, anstatt die Grenzen zu setzen oder zu verschärfen. Die Beziehung zueinander sollte wichtiger sein, als das Korrigieren. Schließlich begann die ganze Familie zu gedeihen. Zudem habe ich etwas anderes bemerkt. Diese Herangehensweise hat sich auch auf meine Arbeit in den Bergen ausgewirkt und mir geholfen, mit mehr Feingefühl zu führen. Ich habe gemerkt, dass mein Verbundenheitsgefühl und meine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sehr hilfreich waren.

„Hoch oben in der Wand hielt ich inne und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Ich habe die magische Aussicht genossen und an mein Leben mit all den Veränderungen gedacht. Dann merkte ich, dass ich mich genau danach gesehnt hatte – ich brauchte diesen Freiraum …“
Das Verlangen zu klettern
In Cochamó, hoch oben in der Wand hielt ich inne und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Ich habe die magische Aussicht genossen und an mein Leben mit all den Veränderungen gedacht. Dann merkte ich, dass ich mich genau danach gesehnt hatte – ich brauchte diesen Freiraum, Zeit für mich. Es lag wohl an der Gewaltigkeit der Berge, an der extremen Anstrengung und der aufputschenden Hormone, die durch meine Venen strömten. Wie eine Art Flow entsteht.
Meine Gedanken und Gefühle wurden leichter. Früher wurde ich oft panisch, sorgte mich um meine Kinder und war unschlüssig, ob es nicht falsch war, da draußen zu sein und zu klettern. Ich habe versucht, meine Projekte oder Ziele so schnell wie möglich abzuschließen. Ich war auch dazu bereit, meine Pläne oder einen Flug zu ändern, damit ich zurück zu meinen Kids konnte. Dieses Mal riskierte ich es fest daran zu glauben, dass es ihnen gut geht. Ich habe ihnen Fotos und Nachrichten geschickt. Immer, wenn das Internet im Camp stabil genug war, habe ich über Facetime angerufen. Ich habe sie bestärkt. Ich habe darauf vertraut, dass es sie inspirieren würde, dass ich mehr bin als ihre Mutter. Dass es mich inspirieren würde. Ich habe losgelassen und mich auf Cochamó eingelassen.

Ich weiß nicht, warum ich das kürzere Stöckchen gezogen hatte, aber ich musste die nächste Seillänge vorsteigen. Es war ein beeindruckender Off-Width-Riss. Im Topo stand „hart, brüchig und überhängend“. Mein schlimmster Albtraum. Es war nicht gerade hilfreich, dass die Seilschaft vor uns sich nach oben schrie und mehrfach stürzte. „Ich bin voll bei dir“, sagte Em und ich vetraute ihr. Hoch oben, über das Seil verbunden, gab sie mir die Kraft, an mich selbst zu glauben.
Es war schon spät und die Sonne ging unter. Wir waren müde. Ich kletterte los, langsam und unsicher, aber die unterstützenden Worte von Em und ihre positive Energie motivierten mich. Mein Knie war zu klein für den Riss, aber ich schaffte es, es hineinzuklemmen. Ich verkeilte meinen Ellbogen. Ich kontrollierte die aufsteigende Panik. Ich dachte an den Rat von Jamie Logan, einer Kletterin, die ich bewundere. Ich aktivierte mein seitliches Sichtfeld. Plötzlich erkannte ich die Griffe. Ich schaute nach unten und sah, dass Blut über meine Schuhe lief. Das beeindruckte mich nicht. Ich schruppte Stück für Stück den überhängenden Teil nach oben und fand immer wieder etwas zum Festhalten. Ein Gefühl der Selbstsicherheit und des Vertrauens machte sich breit. Mein Körper arbeitete und ich fühlte mich lebendig. Absolut fähig.
„Ich spürte, wie die verschiedenen Teile meines Lebens sich gegenseitig stärken. Wie mein Klettern und Führen meine Rolle als Mutter bekräftigen, meine Beratungsarbeit wiederum das Führen in den Bergen und das Erziehen meiner Kinder beeinflusst und wie mich meine Kinder zu einer besseren Bergführerin und Beraterin machten.“
Als wir wieder im Tal waren, war es an der Zeit für die Heimreise. Mir war klar, dass ich das fehlende Puzzlestück zu meinem Selbst gefunden hatte. Ich ging ein letztes Mal im Fluss baden und freute mich darüber, wie uns die Natur lenkt. Wie einfach man eine warme Dusche mit einem kalten Bad ersetzen kann. Ich hatte den Brennstoff gefunden, der mich für den Rest des Jahres antreiben würde.
Ich war bewegt. Ich spürte, wie die verschiedenen Teile meines Lebens sich gegenseitig stärken. Wie mein Klettern und Führen meine Rolle als Mutter bekräftigen, meine Beratungsarbeit wiederum das Führen in den Bergen und das Erziehen meiner Kinder beeinflusst und wie mich meine Kinder zu einer besseren Bergführerin und Beraterin machten. Wenn ich mir selbst Zeit in den Bergen schenke, kehrt meine Lebensfreude zurück.

• Julia Niles ist die fünfte Amerikanerin, die eine Zertifizierung als IFMGA Bergführerin erhielt und arbeitet für ACMG Guides. Sie war Teil der ersten Frauenabfahrt (Ski) vom Grand Teton und die erste Frau, die die ikonische Grand Traverste (13 Gipfel) in den Grand Tetons free solo machte.
• Em Pellerin war die erste Quebecerin, die eine 5.14 (8b+) kletterte. Außerdem hat sie eine 5.14-Tradroute auf ihrer Tickliste und war Teil des IFSC Kletterweltcups. Sie ist in der Ausbildung als ACMG-Rock Guide, gibt Kletterkurse für Trad Climbing und hilft anderen, ihre Sturzangst zu überwinden.
• Eine gute Informationsquelle über das Cochamó Tal ist die Cochamó Valley Organization (CVO).