Between City and Crag

Eine No Wasted Days™ Story
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„Niemand in meiner Familie war draußen aktiv“, sagt Kletterer Clinton Thomas. „Ich hatte Höhenangst.“ Aber als eine Kletterhalle in seiner Gegend in Northwest London aufmachte, war er sofort Feuer und Flamme. „Im ersten Monat bin ich jeden Tag zum Klettern – für rund acht Stunden. Ich liebte es.“

Die Kletterhalle wurde ein zweites Zuhause: „Ich habe die komplette Community getroffen. Ich habe mich selbst gefordert und die Leute haben mich ermutigt. Ich bin trainieren gegangen. Ich hatte Spaß.“ Und nachdem er über eine zufällige Begegnung in der Halle die Felsen über dem Ärmelkanal entdeckte, gab es kein Zurück mehr. „Ich dachte nur, wie konnte ich das mein ganzes Leben lang verpassen?“

Heute verlässt Clint fast jeden Freitag seine Wohnung in Cricklewood mit einem Rucksack voller Ausrüstung, einer unbändigen Motivation und einer Tasse Kaffee in der Hand. In seinem gelben 1980-er VW Bus mit dem Namen Winnie fährt er durch London und holt andere Weekend-Warriors ab, um zum weitentfernten Klettergebiet zu fahren. Das ist seine Routine – an fast 48 Wochenenden im Jahr.

quote-leftEs kostet Energie, rauszufahren. Klettern zu gehen. Das heißt auch, dass ich freitags nie ins Pub gehe und nie am Wochenende arbeite. Ich könnte mehr Geld verdienen. Ich könnte andere Dinge haben. Ich habe mich aber fürs Klettern entschieden.quote-right

32.000 Kilometer durch England zu fahren, scheint unmöglich zu sein. Die längste Straße des Landes ist 640 km lang und die engen Landstraßen sind ein einziges Durcheinander aus Kurven und Serpentinen, Steigungen und Gefällen. Für Clint, der jedes Wochenende voller Motivation zum Fels fährt, sind all diese aneinandergereihten Kilometer ein Kinderspiel – vor allem, wenn er die Fahrt mit Freunden und Freundinnen teilt.

Für Clint ist das Klettern eine andere Welt. Eine Welt weit weg vom Lärm und von den Ablenkungen des Alltags – wenn auch nur für einen Moment. Diese Welt voller Felsklippen und Kletterrouten, den blauen Himmel und die Meeresbrandung, zahlreiche Durchstiege und Stürze mit anderen zu teilen, macht ihm Freude.

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„Ich wurde als der Typ bekannt, der jedes Wochenende rausfährt. Die Leute wollen einfach mitkommen.“ Von 12-jährigen Kindern bis zu 61-Jährigen, von Novizen bis zu Erfahrenen – Clint nimmt sie mit, hängt Seile ein und lässt sie die Magie des Kletterns erleben.

Und hier, wo sich weißer Fels aus dem ruhigen blauen Meer erhebt, ist Klettern weniger eine Aktivität als vielmehr ein Zustand des Seins – eine Möglichkeit, ganz präsent zu sein. Ein Punkt der Verbundenheit, an dem der warme Fels in Körper und Seele eindringt, zusammen mit den ermutigenden Worten der anderen. Es ist eine Möglichkeit, sich mit flüchtigen Momenten zu füllen – dem Lachen, der Meeresbrise, der Art und Weise, wie man einen bestimmten Griff hält. Der Freude über einen Durchstieg.

Ob über die Whatsapp Gruppe, zu der Clint gehört, über seine Kletterhalle oder einfach übers Weitererzählen – die Wochenendausflüge von Clint sind eine Möglichkeit, in die Natur zu kommen und Teil einer Community zu sein. Sie schaffen Raum für die teilnehmenden Menschen von der Schnelllebigkeit des Londoner Lebens abzuschalten, um sich zu erholen und das positive Gefühl in die Stadt mitzunehmen. „Wenn du vom Wochenende zurückkommst, bist du glücklich. Du bringst diese Freude mit und beeinflusst damit andere positiv.“

Natürlich braucht es Energie, um rauszufahren. Es kann beängstigend sein. Clint, der zu Beginn seiner Kletterkarriere Höhenangst hatte, weiß das. Aber die Gemeinschaft, die beim Klettern am Fels entsteht, ermöglicht es den Menschen, sich den Herausforderungen zu stellen, die dieser Sport – und das Leben – mit sich bringen.

„Manchmal treffe ich gestresste Leute“, erzählt Clint. „Ich sage zu ihnen, dass sie nur mitrauskommen und das hier erleben müssen.“

Die Stadt ist immer da. Mit einem Tank voller Benzin und Freunden im Schlepptau wartet eine ganz neue Welt am Ende der Straße – eine, die Energie schenkt, zum Staunen anregt und uns inspiriert.